Welt­weit wer­den genug Nah­rungs­mit­tel pro­du­ziert, um alle Men­schen zu ernäh­ren. Den­noch bleibt das Ziel Zero Hun­ger“ — eine Welt ohne Hun­ger- , wie es in der Agen­da 2030 für nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung und ins­be­son­de­re im Ziel 2 für nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung fest­ge­legt ist, eine gro­ße Her­aus­for­de­rung. Grund hier­für ist eine gefähr­li­che Mischung aus Kon­flik­ten, Kli­ma­wan­del, Kata­stro­phen sowie struk­tu­rel­ler Armut und Ungleich­heit.“ (UN World Food Pro­gram: Hun­ger been­den, 2024)

Vor­bei sind die Zei­ten, in denen Men­schen hun­gern und ster­ben muss­ten, weil es wegen Miss­ern­ten, unzu­rei­chen­der Natur­be­herr­schung die Mit­tel zur Befrie­di­gung der drän­gends­ten Bedürf­nis­se nicht gab. Heu­te wird vor vol­len Lager­häu­sern gehun­gert. Sogar der Welt­ernäh­rungs­fond der UNO berich­tet, dass es genug Lebens­mit­tel auf dem Glo­bus gibt, um alle Men­schen satt zu machen; und selbst­ver­ständ­lich könn­ten im Bedarfs­fall noch viel mehr davon her­ge­stellt werden.

Dass trotz­dem wei­ter gehun­gert wird – die Ver­ein­ten Natio­nen sind sich jeden­falls schon mal sicher, dass ihnen auch nach 2030 die Arbeit nicht aus­ge­hen wird –, liegt weni­ger an einer gefähr­li­chen Mischung“, son­dern an dem nicht nur in der drit­ten Welt herr­schen­den Prin­zip: dem Pri­vat­ei­gen­tum, dem Rechts­ti­tel des welt­weit agie­ren­den Kapi­tals. Und wer da nach dem Grund der beson­ders gro­ßen Armut in Ent­wick­lungs­län­dern fragt, hält die nor­ma­le Armut für kei­nen Skan­dal. Dar­über wol­len wir diskutieren.

Lese­tipp: Gegen­Stand­punkt 4 – 03: Leser­brief: War­um sind vie­le Men­schen in den Ent­wick­lungs­län­dern arm?